Liebe Teilgeber*innen!
Willkommen in unserer letzten #openreli-Woche!
Hier ein paar Blitzlichter aus Woche 3:
Jan-Hendrik Herbst gab uns einen Input zur Friedenspädagogik im Religionsunterricht: Zunächst konfrontierte er uns mit der Ambivalenz von Religionsunterricht im Hinblick auf die Geschichte: "Dem Religionsunterricht gebührt eine hervorragende Stelle unter allen Kriegsunterrichtsfächern." (A. Zisterer in den Katechetischen Blättern 1915) - Im Gegensatz zum Konzept vom Religionsunterricht als politisches Instrument gegen den Krieg (Halbfas). "Der Religionsunterricht als Fach ist dazu gedacht, dass er verschiedene Weltzugänge miteinander vernetzt." "Friede ist ein kontroverses Thema." - Daher muss dieser auch als kontroverses Thema behandelt werden. Z. B. die Stellungnahmen von Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine wurde in Deutschland kontrovers diskutiert. "Krieg und Frieden haben immer unterschiedliche Dimensionen." (Jan-Hendrick Herbst)
Frau Prof.in Susanne Heine stellte uns ihre Vortragsdatei zur Ambivalenz von Religion aus psychologischer Sicht zur Verfügung.
Ron Eichhorn, bis vor kurzem Präsident der Europäischen Buddhistischen Union und Abt in Berlin, erzählte uns vom Projekt "teach peace": "Wir wollen ... da ansetzen, wie wir als Menschen besser miteinander umgehen können." "... Kindern und Jugendlichen helfen, ... negative Emotionen umzuwandeln in etwas Gutes" - mit dem Werkzeugkasten des Buddhismus. Es ist ein holistisches Konzept, dass Lehrer:innen und Elten einbezieht. "Es ist eine Möglichkeit, wie Glaube und Religion eine positive Auswirkung auf die Umwelt haben kann." "Gerade in der Friedensbildung treffen sich alle Religionen" deswegen "am besten gemeinsam." (Ron Eichhorn)
Carsten Wuttke konfrontierte uns mit dem Thema "Jesus und der Zorn Gottes": Die Darstellung Gottes als strafender im AT und als liebender im NT "ist aus jüdisch-christlicher Sicht höchst problematisch." "Mein Ausgangspunkt war eigentlich, die Frage, was kann ich dazu beitragen, dass festgefahrende Jesus- und Gottesbilder aufgebrochen werden?." "Man muss sich den analogen und personalen Charakter der biblischen Rede von Gott bewusst machen." "Zorn ist kein Attribut Gottes, sondern ein Handlungs- und Beziehungsbegriff." "Jesus ist gar nicht so selten zornig." (z. B. gegenüber Dämonen, Tempelreinigung, den Jüngern gegenüber) "Der Verweis auf den Zorn Gottes ermöglicht, deutlich zu machen, dass Gott betroffen ist." (Carsten Wuttke) Die Vortragspräsentation werden wir verlinken.
Unser Online-Kurs lebt von der Möglichkeit, sich zu vernetzen und über die Vorträge in Austausch zu treten. Diese wurde noch wenig genützt. Bitte nehmt diese Möglichkeiten wahr:
In der vierten Woche blicken wir auf "Friedensaktivitäten von Religionen".
Am 8.5. findet unsere Podiumsdiskussion "Religionen als Friedensförderer?!" mit Dr. Ursula Baatz, Mag. Canan Bayram und Ron Eichhorn statt. Den Schlusspunkt des heurigen Kurses setzt am 14.5. der Imam, Deradikalisierungsexperte, Gefängnisseelsorger und Religionslehrer:innen-Fortbildner Ramazan Demir mit der Frage: Wie gelingt Deradikalisierung? Vielleicht können wir nachher auch noch unseren Kurs reflektieren.
Die Wochenaufgabe für diese Woche lautet: Legen wir gemeinsam eine Sammlung mit Friedensaktivitäten von Religionen an, um Projekte kennenzulernen und Kontakte zu ermöglichen. Bitte postet eure Beiträge in den Forums-Chat oder in diesem offenen Dokument. Wir werden unsere gemeinsame Taskcard mit euren Empfehlungen ergänzen.
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