Liebe Teilgeber*innen!
Eine intensive Zeit geht zu Ende!
Hier ein paar Blitzlichter aus Woche 4:
Aus der Podiumsdiskussion:
"Religion hat in Europa immer etwas damit zu tun, was der Staat für gut hält ... ist an staatliche Institutionen gebunden." Man muss sich bewusst sein, "was man meint, wenn man über Religion spricht ... [das ist] heute oft mit Nationalismen verknüpft." "Wenn aus den Verehrern des wahren Gottes wahre Verehrer Gottes werden, ... wird die Sache kritisch." Dann kommt es zu einer Verbindung von Religion und Macht. Wenn man Religion und Politik entkoppelt ist "die Möglichkeit auf ein Friedenspotential von Religionen groß." Ein wesentlicher Punkt sei die Frage "ist Religion etwas Spirituelles oder ... habe ich den Eindruck, dass andere auch machen sollten, was ich mache." "Es geht darum: ... Wie leben wir miteinander?" "Will man miteinander leben oder will man Macht haben?" "Das friedensstiftende Potential ist dort, wo man etwas unbestimmt sein lassen kann." (Ursula Baatz)
"Gott gibt immer schon den Weg dazu: In Beziehungen zu sein." Gerade heute können Religionen vieles bewirken. "Die Erfahrung, die ich mache, ist, in dem Moment, wo man es 'low level' hält ... dort blüht es." (Canan Bayram)
"Sowohl die Gemeinschaftlichkeiten als auch die Abgrenzungen finden auf einer spirituellen ... philosophischen ... aber auch praktischen Ebene statt. Das bildet sowohl Gemeinsamkeiten als auch Abgrenzungen ... auch innerhalb der Religionen selber." "Dialog ist immer nur der Anfang ... das reicht nicht aus ... wenn wir nicht konkret sagen, wir machen was gemeinsam, dann ändert sich gar nichts ... weil wir nicht den Anderen in uns und uns in dem Anderen sehen." "Nach innen ist immer Friede die Botschaft, nach außen dann ... oftmals nicht mehr." "Ich glaube, dass das nicht die Politik machen wird, so funktioniert die Gesellschaft heute nicht ... Ich glaube, das kann eine grass-roots-Geschichte sein." (Ron Eichhorn)
Im letzten Vortrag erzählte uns Ramazan Demir, wie Deradikalisierung gelingen kann: "Der Islam ist Friede und nicht Gewalt, aber es gibt Leute, die sagen: Islam Ist Gewalt." "Es gibt Radikale in Gefängnissen, aber ... die Mehrheit sind Mitläufer, die zu deradikalisieren ... ist einfach." "Noch wichtiger als Deradikalisierung finde ich die Präventionsarbeit." Es gibt "viel Halbwissen über die eigene Religion." "Ich möchte warnen vor Social Media." "Bitte unterscheiden wir zwischen Religiosität und Radikalität." Viele "suchen nach Wertschätzung und Anerkennung", die sie vom Vater nicht bekommen. Es ist "sehr, sehr wichtig, kontextorientiert an den Koran heranzugehen." "Ausgrenzungserfahrungen, Diskriminierungserlebnisse sind immer wieder Faktoren der Radikalisierung." "Es sind fast immer Freunde, die sie dahintreiben, wo sie jetzt sind." "Über 90% der Seelsorge heißt zuhören." "Ich glaube, dass man mit Spiritualität viel bewirken kann." (Ramazan Demir)
Aufgrund vieler persönlicher Erfahrungsberichte, kann das Vortragsvideo nicht öffentlich gemacht werden. Die Vortragspräsentation ist jedoch schon online.
Es kommt im Herbst Ramazans neues Buch "Basics Islam" heraus, sicher genauso lesenswert wie sein Vortrag hörenswert war.
Noch ein paar Facts:
9 Meetings können nun auf youtube angesehen werden, Susanne Heine, Casten Wuttke und Ramazan Demir haben uns Vortragsdateien zur Verfügung gestellt. Den Newsletter hatten 96 Leute abonniert. Im Forum waren 17 Mitglieder aktiv. Unsere youtube-Videos wurden bisher zwischen 5 und 290 mal angeklickt. Spitzenreiter war auch heuer wieder Michael Blume.
Das war #openreli 2024. Schön, dass ihr dabei wart!
Bitte nehmt euch noch kurz Zeit unser Feedback-Formular auszufüllen:
Wollt ihr #openreli mit weiterentwickeln? Am 4.6., 18:30, findet in unserem openreli-Raum ein Reflexionsmeeting des Teams statt, wozu wir euch gerne einladen. Wollt ihr Teil des Teams werden? Dann schreibt bitte ein Mail an reinhard.weber@kphvie.ac.at und wir laden euch ins Planungs-Forum ein.
Bis zum nächsten Mal, euer #openreli-Team
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