Liebe Teilgeber*innen!
Schön, dass wir schon zwei Wochen miteinander unterwegs sind!
Hier ein paar Blitzlichter aus Woche 2:
Frau Prof.in Schiffer verglich mit uns aus medienethischer Perspektive Antisemitismus und Islamophobie. Dabei ging sie weniger auf theoretische Begriffsdebatten ein, sondern brachte viele Beispiele. "Die Begriffsdebatte ... dient häufig einer Rassismusleugnung." "Es gibt keine lineare Entwicklung, es gibt immer wieder Momente des Regresses." Eine Herausforderung ist: "Wenn wir rassismuskritisch arbeiten, wiederholen wir auch die Rassismen" (weil wir sie benennen). "Es ist ... die Problematik der Metaphern, dass sie eine implizite Logik haben .... ." (z. B. Parasitenvergleiche, Darstellung als Schweine, Menschen als Bomben karikiert). Die Kontrollfrage (auch bei seriösen Medien) ist immer: "Ist dieses Merkmal wichtig für den Sachverhalt?". (Sabine Schiffer) Ein wirklich sehenswerter Vortrag, falls ihr nicht live dabei wart, könnt ihr ihn noch nachsehen.
Prof. Paganini konfrontierte uns im gestrigen Online-Meeting ungeschminkt v. a. mit biblischen Geschichten, wo sexualisierte Gewalt eine Rolle spielt. "Macht ist in der Bibel ein Geschehen." "In der Bibel gibt es eine Unmenge an Beispielen, wie Macht missbraucht wird." "Es gibt auch Texte, die Gewalt mit Gott als Subjekt darstellen." "Die Bibel ist kein Buch der Moral oder der systematischen Theologie." "Es gibt keine allgemein gültigen Regelungen." Die Einstellungen der jeweiligen Autoren ist ausschlaggebend. "Die Perspektive der Autoren ist vielseitig ... je nachdem, in welchem Ausmaß es der Sache Gottes dient. (...) Das ist aus heutiger Sicht nicht befriedigend." "Positiv ist, dass die Bibel nichts verschweigt." (Simone Paganini)
Unser Online-Kurs lebt von der Möglichkeit, sich zu vernetzen und über die Vorträge in Austausch zu treten. Bitte nehmt diese Möglichkeiten wahr:
In der dritten Woche blicken wir auf "theologische, psychologische und pädagogische Perspektiven".
Am 2.5., 17:00, bringt uns Dr. Jan-Hendrik Herbst Ideen zur Friedenspädagogik im Religionsunterricht näher. Der Vortrag am 3.5. von Em. Univ.-Prof. Dr. Susanne Heine "Frieden stiften und Gewalt säen. Der Januskopf der Religion aus psychologischer Sicht" musste leider abgesagt werden. Die Vortragsdatei wurde uns dankenswerter Weise aber zur Verfügung gestellt. Am 6.5. stellt uns Ron Eichhorn die Initiative Teach peace vor.
Die Wochenaufgabe für diese Woche lautet: Wenn du aus deiner Religion heraus friedvoll sein willst, worauf berufst du dich? Wie hast du das im RU vermittelt? Bitte teilen wir unsere Erfahrungen und Beiträge im Diskussions-Raum von unserem Forums-Chat. Wir werden unsere gemeinsame Taskcard mit euren Empfehlungen ergänzen.
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