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Wie wirkt sich die Religion auf den Alltag aus?
Reinhard:
Christ*innen stehen in Kontakt mit Gott (Gebet) und leben im Vertrauen auf ihn.
Sie versuchen ein Leben in Gottes- und Nächstenliebe zu führen.
Fabian:
Das ist eine gar nicht einfach zu beantwortende Frag. Grundsätzlich sind alle gleich. Doch gibt es ganz verschiedene Strömungen mit den verschiedensten Ausprägungen. Es gibt sehr «Konservative», welche doch sehr stark unterscheiden zwischen Gläubigen und nicht Gläubigen. Wobei das nicht unbedingt vom eigentlichen Glauben der jeweiligen Person abhängt, sondern auch zu welcher Konfession innerhalb des selben Glaubens abhängt. Oder sogar wenn sie zur selben Konfession gehören, wie sie welche Regeln ernst nehmen respektive einhalten. In diesen Kreisen wird auch ein grosser Unterschied zwischen Geweihten und nicht Geweihten gemacht.
Galib:
Wessen Alltag ist gemeint? Ich kann nur von meinem Alltag sprechen, in dem ich natürlich immer ein religiöser Mensch bin, da ja Religion nicht irgendwo abgestellt und dann wieder angestellt werden kann.
Guntram:
Wer sich an die Grundregeln der Religionen hält, steht ab von Töten, Stehlen, Lügen und sexuellen Missbrauch. Man behandelt seine Mitmenschen freundlich und ist hilfreich
Sind in Ihrer Religion alle Menschen gleich, oder wird unterschieden – zB zwischen Gläubigen/Ungläubigen, Frauen/Männer, Geweihte/Ungeweihte, Erleuchtete/Unterbelichtete?
Reinhard:
Ja, vor Gott sind alle Menschen gleich: Sie sind seine geliebten Geschöpfe und Kinder.
Dass Gott mehr Freude hat mit Menschen, die seinem Willen folgen, wird in der Bibel immer wieder deutlich – ist ja auch nachvollziehbar. Das ändert aber nichts an seiner Liebe zu allen.
Galib:
Es sind alle Menschen gleich vor Allah / Gott, aber natürlich ist es Gott / Allah aus unserer Sicht lieber, jemand glaubt in der aus unserer Sicht besten Forma an Ihn als nicht. Männer und Frauen haben im Leben miteinander unterschiedliche Schwerpunkte. Geweihte Menschen kennen wir nicht, da eben vor Gott alle gleich sind und die gleiche Möglichkeit haben, sich an Ihn zu wenden. Den Begriff „Erleuchtet“ kennen wir nicht, in der Mystik gibt es aber die „Freunde Allahs / Gottes“, diejenigen, die Ihm besonders nahe sind.
Guntram:
Im Buddhismus sind grundsätzlich alle Menschen gleich. Auch die Tiere gelten als Wesen, die nicht getötet werden dürfen. Im Buddhismus gibt es Mönche und Nonnen, die sich vollkommen dem buddhistischen Weg verschreiben und eine größere Anzahl an Regeln freiwillig auf sich nehmen. Diese werden in gewissen Kulturen von den Laien gut unterstützt und auch sehr respektvoll behandelt. Manche Mönche oder Nonnen tun sich als große Gelehrte oder Meditationsmeister hervor. Männer und Frauen sind grundsätzlich gleichwertig, dennoch haben die kulturellen Bedingungen oft einen Einfluss auf die Geschlechterfrage.
Im Buddhismus wird nicht zwischen Gläubigen und Ungläubigen unterschieden. Wenn jemand die Lehren Buddha unnütz findet, ist das seine persönliche Sache. Ob sich jemand der Meditationspraxis widmet oder nicht, hängt ganz von der einzelnen Person ab. Einen gewissen gesellschaftlichen Zwang gibt es durch die Verbindung von Kultur und Religion, wo der Buddhismus als Staatsreligion gepflegt wird.
Wie lautet die „Goldene Regel“ in Ihrer Religion, und wo kann man sie nachlesen?
Galib:
„Die goldene Relgel“ ist kein islamischer Begriff, also „findet“ man sie auch nicht in den islamischen Quellen. Das ist ein Grundproblem mit vielen Begriffen, die von ausserhalb der eigenen Religion stammen und daher nicht 1:1 verglichen werden können. Aber es gibt in diesem Fall ein HAdith, eine Aussage des Propheten Mohammed, die lautet: Keiner von euch ist ein Gläubiger, solange er nicht seinem Bruder wünscht, was er sich selber wünscht.” (An-nawawi 13)
Guntram:
• Am besten ist die „Goldene Regel“ in der Lehre an die Veludvara im Samyutta Nikaya 55.7 dargestellt. Ein Satz lautet: „Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen‘. Wer sich das so vor Augen führt, dem liegt selber das Umbringen von Lebendigem fern, andere regt er an, vom Umbringen von Lebendigem abzustehen, und er lobt es, wenn jemand vom Umbringen von Lebendigem absteht. ‚Das ist der rechte Wandel in Werken‘, darüber ist er sich völlig klar geworden.“ Buddha spielt in dieser Lehrrede die Goldene Regel mit allen ethischen Grundregeln durch.
• Dhammapada: X – Das Qualen-Kapitel 129-132
• Ein jedes Wesen scheuet Qual
Ein jedes Wesen flieht Tod
Erkenn` dich selbst in jedem Sein.
Und quäle nicht und töte nicht.
• Ein jedes Wesen scheut Qual
Und jedem ist sein Leben lieb:
Erkenn‘ dich selbst in jedem Sein,
Und quäle nicht und töte nicht.
• Wer mitleidlos die Wesen quält,
Die heiß begehren, so wie er,
Wohlauf zu sein und frohgemut,
Erlanget kein Wohl nach dem Tod.
• Wer mitleidvoll kein Wesen quält,
Das heiß begehret, so wie er
Wohlauf zu sein und frohgemut,
Erlanget Wohlsein nach dem Tod
Wie wollen Sie Religionshass vermeiden?
Reinhard:
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist! (Mt 5,43-48)
Fabian:
Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes die euch hassen! Lk 6,44
Galib:
Ich hasse Religionen nicht, daher kann ich die Frage schwer beantworten. Die muss eher denen gestellt werden, die Religionen hassen, warum auch immer
Guntram:
Im Buddhismus wird Hass jeglicher Art ganz generell als Grundübel betrachtet und durch bestimmte Übungen abgebaut. Grundsätzlich soll allen fühlenden Wesen, Menschen oder Tieren Liebe und Mitgefühl entgegengebracht werden, egal welcher Religion man angehört. Buddhisten unterstützen alle Formen der Gesellschaft, die Hass und Gier mindern.
Warum haben Religionen ein Problem mit Homosexualität?
Reinhard:
Weil homosexuelle Praktiken in der Frühzeit der Kirche als heidnisches Paradeverhalten galt. Allerdings kannte man Homosexualität im heutigen Sinne so noch nicht.
Ein guter Vortrag dazu ist hier zu finden
Fabian:
Weil es wahrscheinlich, nach der Auffassung der Verkünder der Religionen, die Fortpflanzung ein zentraler Punkt im Plan Gottes ist. Und zur Fortpflanzung bedarf es einem männlichen und einem weiblichen Part.
Galib:
„Homosexualität“ gibt es im Islam als Begriff und als Lebensentwurf nicht, erst durch den Kolonialismus gelangt er in die islamisch geprägte Welt. Es ist im Islam der männliche homosexuelle Geschlechtsakt verboten, heute argumentieren viele, indem sie Dinge aus anderen Sichtweisen dazu von ausserhalb des Islam übernehmen. Es ist aber prinzipiell, denke ich, zu sagen, dass es eben gewisse Dinge und Handlungen gibt, die aus der Sicht einer Reliigon nicht erwünscht sind. Das ist eben das, was Glauben ausmacht, man glaubt es, oder man glaubt es nicht. Wie sehr man damit dann tolerant oder nicht umgeht, muss wieder aus anderen Quellen dieser Religion abgeleitet werden.
Guntram:
Die großen Religionen sind in einer Zeit entstanden, als die Gesellschaften nach strengen kollektiven Normen funktionierten. Diese Gesellschaften waren weit von den individualistischen Prinzipien der gegenwärtigen Gesellschaften entfernt. Es galt als gottgewolltes Glück, wenn man eine Familie gründen und das Leben weitergeben konnte. So etwas wie eine Selbstverwirklichung war für die wenigsten kaum denkbar.
Da die Homosexualität nicht zur Weitergabe des Lebens taugt, galt sie oft als widernatürlich. Im Buddhismus müssen Mönche und Nonnen von jeder Form der Sexualität auch von der Homosexualität Abstand nehmen. In der buddhistischen Gesellschaft ist Homosexualität zwar verpönt, wird aber nicht als besonders schlimmes Vergehen verstanden.
Die Kultur der alten Griechen scheint dazu eine Ausnahme gewesen zu sein. Es wird oft vergessen, dass zur Zeit der alten Griechen Homosexualität eine gesellschaftlich akzeptierte Form der sexuellen Ausübung war.
Wenn alle Religionen vom Ursprung gleich moralische Züge haben und diese nur in unterschiedlichen Geschichten vermittelt werden. Warum braucht es dann so viele Religionen und warum muss man sich für eine entscheiden?
Reinhard:
Weil wir nicht anders können, als in eine bestimmte Kultur hineinzuwachsen. Uns fehlt schlicht die Vogelperspektive.
Für uns Christen hat sich Gott in unüberbietbarer Weise in Jesus gezeigt.
Zur Frage „Viele Religionen – eine Wahrheit“ gibt es hier einen guten Vortrag.
Fabian:
Weil jeder Mensch, jede Volksgruppe, jede Kultur andere Erfahrungen, ein anderes Verständnis hat und so einen anderen Zugang zu den Dingen hat. Deshalb gibt es sogar innerhalb einer Religion so verschiedene Richtungen.
Galib:
Wenn man man von Ihrer Annahme ausgeht, ist die Frage berechtigt, aber das würde ich nicht tun, denn eben, jede Religion hat einen anderen Zugang zu glauben und an was sie glaubt. Es gibt aber zwischen den Religionen Schnittmengen, die sie teilen. Dazu kommt, das es in den Religionen verschiedene Traditionen gibt, die sich selbst schon wiederum unterschieden, so dass im Endeffekt sehr viele verschiedene Glauben dastehen. Ich denke das ist gut, da es für jeden Menschen dann etwas gibt, was besonders gut zu ihm passt.
Guntram:
Die Religionen sind zu unterschiedlichen Zeiten und Orten entstanden. Sie konnten deshalb entstehen und überleben, weil sie den Menschen etwas sehr Wesentliches gaben, das sehr gut zur Bewältigung ihrer Lebens brauchen konnten. Da die Menschen und Kulturen je nach Ort und Zeit unterschiedliche Bedürfnisse haben, überleben auch andere Formen der Religiosität. Dennoch gibt es einen Kern von Regeln, der jeden Gesellschaft gut brauchen kann und dieser ist das Verbindende der Religionen. Entscheiden muss man sich eigentlich nicht, aber es kann hilfreich sein, wenn man sich auf eine Religion einlässt, um sich dort in der Religiosität zu vertiefen und sich die Unterstützung der Gemeinschaft zunutze zu machen.
Was ist der Unterschied zwischen Religion und Sekte?
Reinhard:
Wer wen als Sekte bezeichnet, ist immer auch ein bisschen eine Frage des Standpunktes. Z. B. wäre es (zumindest für das frühe Christentum) aus Sicht des Judentums durchaus legitim, das Christentum als Sekte zu bezeichnen. Das Wort bezeichnet nämlich eine Partei oder Schulrichtung (das bedeutet nämlich das lateinische secta), die sich von der „Hauptgruppe“ abgespaltet hat. Da das bei weitem nicht für alle in unserem Sprachgebrauch „Sekten“ genannten Gruppierungen gilt, hat sich im wissenschaftlichen Sprachgebrauch eher das Wort „Kult/cult“ durchgesetzt und wird für destruktive Gruppen verwendet. In diesem Sinne würde ich kurz sagen: Echte Religionen sind lebensdienlich, Sekten lebensfeindlich.
Fabian:
Nach heutiger, westlicher Deutung ist eine Sekte eine Gruppierung mit einem Führer, dem die Anhänger hörig sind. Eine Sekte definiert ganz klar zwischen solchen, die dazu gehören und solchen, die nicht dazu gehören. Mit denen, die nicht dazu gehören, darf man keinen Umgang haben. Ausser man versucht sie zu bekehren.
Galib:
Das ist eine schwierige Frage, weil sie nicht objektiv zu beantworten ist. Genau genommen hat jede Religion als eine „Sekte“ begonnen, einfach eine Gruppe von Menschen, die etwas bestimmtes glauben und sich von den anderen unterscheiden. Aus heutiger Sicht ist es aber in Österreich gesetzlich definiert, welche Religionen anerkannt sind und welche nicht. Die Religionen selbst wieder haben bestimmte Grundlehren, die von allen akzeptiert werden, wenn nicht, dann spricht man oft von einer Sekte. Im juristischen und psychologischen Rahmen ist eine Sekte eine Gemeinschaft, die nicht wie eine Religion den Glauben und die Entwicklung eines Menschen in den Mittelpunkt stellt, sondern die manipulativ mit ihren Mitgliedern ist, massiv in ihr Leben eingreift, sie von ihrem sozialen Umfeld entfremdet, Geld abzieht, ihre Mitglieder abhängig macht
Guntram:
a. Unter Religion versteht man weitläufig ein komplexes System, das sich durch eine Gemeinschaft definiert, deren Mitglieder sich an gewissen Glaubensinhalten orientieren und zu religiösen Übungen zusammenkommen. Religionen liefern oft Antworten auf die „letzten Dinge“, wo die Wissenschaft meist schweigt oder eher Zurückhaltung zeigt. Dazu gehören Aussagen über ein Leben nach dem Tod, über den Sinn des Lebens oder eine höhere Macht.
In einer Religion können sich im Laufe der Geschichte verschiedene Gruppierungen herausbilden, die gewissermaßen hinsichtlich eines Wahrheitsanspruches miteinander konkurrieren.
b. Mit Sekte kann zweierlei gemeint sein. Unproblematisch ist die Auffassung, dass es in einer Religion verschiedene Ausprägungen gibt. Meist gibt es eine Hauptgruppe und Sekten koexistieren als Zweige neben der Hauptgruppe.
Als problematisch stellen sich jene Sekten dar, die einen absoluten Wahrheitsanspruch vertreten, d.h., dass nur ihre Gemeinschaft über die wahre Lehre und Praxis verfügen. Wer nicht diese Auffassung teilt, ist verloren. Hier geschieht eine starke Abgrenzung. Meist wollen sich diese Gruppierungen nicht auf einen Dialog mit anderen Gruppierungen der gemeinsamen Religion einlassen. In diesen Gemeinschaften herrscht meist eine gewisse Gedankenkontrolle, d.h., dass man sich nicht mit anderen Systemen auseinandersetzen soll, schon gar nicht kritisch die eigene Gruppe analysieren darf.
Wozu braucht man Religionen und was bedeutet Religion?
Reinhard:
Das Wort „Religion“ kommt vom lateinischen „religio“. Welche die ursprüngliche sprachliche Wurzel ist, weiß man nicht so genau.
In Frage kommen:
* relegere: etwas gewissenhaft beachten
* religare: an etwas zurückbinden
* reeligere: etwas wiedererwählen.
Religiöse Menschen glauben an einen guten Ursprung, einen guten Sinn und ein gutes Ziel Ihres Daseins und nennen dieses Gott. Kurz: Es geht um Gottesbeziehung und ein daraus folgendes Verhältnis zur Wirklichkeit, insbesondere zu den Mitmenschen.
Fabian:
Ich denke, an etwas zu Glauben ist ein Grundbedürfniss des Menschen.
Galib:
Re-ligio bedeutet auf Lateinisch “Rückbindung“ und meint die Rückbindung mit Gott. Genau genommen trifft diese Definition auf den Islam nicht so zu, denn es ist ein christlicher Begriff. Der Islam sieht sich eigentlich nicht als Religion sondern als einen Glauben ohne engere Organisation, wie das Christentum. Soll heissen, Muslime „glauben“ nicht an die Gemeinschaft wie z. B. die Kirche, sondern jeder glaubt, und dadurch ist man automatisch in der Gemeinschaft der Gläubigen.
Guntram:
b. Vielleicht zuerst Teil 2 der Frage. Etymologisch wird Religion vom Lateinischen religio abgeleitet. Es gibt mehrere Lesearten. Die treffendste scheint aber religere = zurückbinden zu sein. Religion ist als eine Lebenspraxis und Weltanschauung zu verstehen, die helfen soll, sich an ein höheres Wesen, eine höhere Macht zurück zu verbinden, dass das Leben im Diesseits und im Jenseits mehr Sinn bekommt.
a. Religion vereinigt grundlegende Bedürfnisse des Menschen. Hinter der brüchigen Welt im Diesseits, wo das Leben endlich ist, wird eine ewige Welt mit einem Gott oder einem göttlichen Wesen vorgestellt. Von dort kommt Hilfe und Orientierung. Die Religionen liefern einen Sinn, warum und wofür man lebt. Die Religionen verbinden die Menschen zu Glaubensgemeinschaften, die Schutz und Hilfe für die Familien und Einzelpersonen sein können.
Wer hat die Religion erfunden/gegründet?
Reinhard:
„Erfunden“ wäre das falsche Wort (das auch gleich eine Bewertung mitliefert), denn keine Religion ist am Schreibtisch entstanden, sondern aus Erfahrung.
Jesus wollte zwar keine neue Religion gründen, aber natürlich geht das Christentum letztlich auf ihn zurück. Salopp könnte man sagen: Der Heilige Geist zu Pfingsten.
Fabian:
Solange man zurück schaut, selbst mit der Archäologie, zeigt sich, dass der Mensch von je her geglaubt hat. Durch irgend welche Riten oder Kultstätten.
Galib:
Das ist ein Lateinisches Wort aus dem Christentum. Wer das erfunden hat, weiß ich nicht. Mohammed jedenfalls wollte keine Religion gründen, sondern das Wort Gottes / Allahs verkünden, aus dem dann eine Gemeinschaft derer entstanden ist, die daran glauben und danach leben.
Guntram:
Wenn man in die Urzeit der Menschheitsgeschichte blickt, sind schon sehr früh Anzeichen von Religion sichtbar. Das zeigt sich zum Beispiel schon an den Bestattungsriten der Neandertaler (vor 75.000-35.000 Jahren) oder an den Höhlenmalereien z.B. Lascaux/Frankreich, die ca. 20.000 oder mehr Jahre alt sind. Es gibt verschiedene Theorien, wie es zur Entwicklung der Religion gekommen ist. Nicht unwichtig dürften die Schamanen als Vermittler zwischen den Welten gewesen sein. Es dürfte aber immer wieder Menschen gegeben haben, die außergewöhnliche Erfahrungen gehabt haben, die sie mit einer höheren Macht in Verbindung gebracht haben.
Wie ist man auf die Namen der Religionen gekommen?
Reinhard:
Das erste Glaubensbekenntnis der Christen war: Jesus ist der Messias=Christus.
Laut Bibel (Apostelgeschichte) wurden die Christen erstmals so in Antiochia genannt.
Fabian:
Christen kommt vom Gesalbten. Im Judentum hat man Könige oder Propheten gesalbt. Damit wurde die Sonderstellung Jesu hervorgehoben. Wobei die Christen erst als eine jüdische Sekte angesehen wurden. Erst später nannte man sie Christen.
Galib:
Islam wird im Koran, also von Allah / Gott erwähnt, die anderen erklären das am Besten aus ihrer jeweiligen Sicht.
Guntram:
Christen haben ihren Namen von Jesus Christus. Christus bedeutet Gesalbter, was auf sein Amt als König andeutet.
Buddhisten haben ihren Namen von Buddha, dem Religionsstifter. Buddha bedeutet Erwachter, was auf seine Erleuchtungserfahrung hindeutet.
Juden haben ihren Namen von Juda. Israel setzte sich in den Anfängen aus 12 Stämmen zusammen, entsprechend der 12 Söhne Jakobs. Die Könige kamen aus dem Stamm der Judas.
Der Name Islam stammt vom arabischen Wort islam ab, das Hingabe oder Unterwerfung bedeutet.
Der Begriff Hinduismus stammt ursprünglich von den in Nordindien einfallenden persischen Muslimen, die die im Industal lebenden Bewohner als Hindus bezeichneten. Die persische Form für Indus war Hindush, die Bewohner werden demnach als Hindus bezeichnet.
Was genau lernt man in den Religionen?
Reinhard
Es gibt einen guten, liebenden Gott, der sich den Menschen zuwendet. Christ*innen glauben, dass er das in besonderer Weise in Jesus von Nazareth getan hat.
Er hat das, was Gott will kurz so auf den Punkt gebracht: „Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst“.
Fabian:
In den Religionen geht es grundsätzlich darum, wie wir unser Leben einrichten. Wie wir mit andern umgehen. Welche Regeln wir uns geben für die Gemeinschaft. Welche Regeln wir uns geben für den Umgang mit solchen, die eben nicht zu unserer Gemeinschaft gehören. Wie wir mit ihnen Handel treiben und wie wir uns gegenseitig verhalten. Also um das selbe wie in der Politik. In den Religionen geht es aber weiter. Es geht auch um einen höheren Sinn des Ganzen. Und was kommt nach dem Tod.
Galib:
Dafür gibt es lange Ausbildungen, Studien, Unterricht, Praktiken etc…. In jeder Religion ;-). Generell kann man vielleicht aus islamischer Sicht sagen, dass es um das Verhältnis zwischen Allah und den Menschen geht.
Guntram:
Man lernt in den Religionen, dass eine höhere Macht existiert, die hilfreiche Lebensregeln für die Anhänger vorgibt. Zudem wird den Anhänger Seelenheil im Diesseits und im Jenseits bei Befolgung der Regeln versprochen. Die Religionen lehren grundsätzliche ethische Normen. Hilfe für Bedürftige, Großzügigkeit wird hochgeschätzt. Es werden religiöse Übungen vermittelt und Rituale ausgeübt.