3.2.2022, 19:00 Startmeeting mit Michael Blume: Hat Religion Zukunft?
Haben Religionen nach Covid19 und in der Klimakrise Zukunft? Wie wird sich das Verhältnis von Religiosität und Spiritualität entwickeln? Und was hat es mit den spezifischen Ausprägungen von Naturromantik und föderaler Staatlichkeit, aber auch von Esoterik und Verschwörungsmythen im Alpenraum auf sich? Dr. Michael Blume ( baden-württembergischer Antisemitismusbeauftragter, Publizist und Religionswissenschaftler) hat gerade „Rückzug oder Kreuzzug? Die Krise des Christentums und die Gefahr des Fundamentalismus“ veröffentlicht und bietet Prognosen zum Bedenken und Hinterfragen.
Tobias Sauer: Verhallt Religion in den Echokammern?
Eigentlich ist der Auftrag klar. Die Frohe Botschaft soll nicht für sich behalten werden. Doch wie kann das gelingen? Tobias Sauer ist katholischer Theologe und Kommunikationsberater. Mit seiner Firma ruach.jetzt setzt er Projekte rund ums Thema Glaubenskommunikation um. Warum Kirchenkommunikation oft in einer Blase steckt, warum das nicht sein muss und wie Algorithmen helfen können, darum geht es in seinem Vortrag. Sie lernen die Unterschiede zwischen Push- & Pull Kommunikation kennen, wieso sie für ihre Inhalte Verantwortlich sind und was das ganze mit Vision zu tun hat.
Michael Domsgen: Herausforderung religiöser Analphabetismus
Prof. Dr. Michael Domsgen (Uni Halle) arbeitet selbst in einem Umfeld, wo 85% der Bevölkerung keiner Religionsgemeinschaft angehören. Er wird uns in seinem Vortrag über religiösen Analphabetismus von seinen Forschungen erzählen, worauf man in diesem Milieu achten muss, welche Herausforderungen sich daraus ergeben und wie man religionsdidaktisch damit umgehen kann.
Do, 17.3.2022, 17:00 Live-Vortrag + Diskussion mit Viera Pirker: Spiritualität in der Digitalität
Spiritualität, dieser inzwischen weitgehend durchsäkularisierte Grundbegriff der christlichen Tradition, wird heute auch digital begleitet: Medidations-Apps boomen am Markt, und Achtsamkeit, bzw. „mindfulness“ ist einer der großen Trends der Internet-Kommunikation. Auch Religiosität wird individueller und zunehmend im Netz kommuniziert. Wir schauen uns die jetzt anstehenden Grundfragen an: Was bedeutet Spiritualität, geht Spiritualität im Netz, welche Grenzen gilt es zu erkunden, und wie gestalten sich Begegnung und Beziehung? Wie lebt es sich religiös und spirituell in der „schönen digitalen Welt“? Sind Virtualität, Realität, Realpräsenz inzwischen austauschbare Begriffe? Welche Erkenntnisse lassen sich für religiöse Bildung entwickeln?
Wer sich schon mal einlesen möchte, bitte hier: https://relilab.org/spiritualitaet-in-der-digitalitaet/
21.3.2022, 18:30: Spirituelle Traditionen: Mystik und Sufismus mit Guntram Ferstl und Galib Stanfel
Mystik in der öffentlichen Schule – eine Bestandsaufnahme:
Die Mystik in den Religionen sucht systematisch die Begegnung mit dem Absoluten. Die Berichte der Mystikerinnen sind außergewöhnlich und für viele inspirierend. Die Studie ging der Frage nach, was Schülerinnen, Studentinnen und Lehrerinnen an der öffentlichen Schule über das Phänomen Mystik in ihren Religionen wissen und ob sie Interesse an Mystik hegen. Ferner wurden Mystiker*innen und Experten aus dem Fachbereich Philosophie, Theologie und Religionspädagogik zur mystischen Erfahrung interviewt. Guntram Ferstl stellt die Ergebnisse der mehrjährigen Studie vor und zeigt die Chancen der Mystik in der Schule auf.
Spiritualität ist in den islamischen Traditionen fest auch als System von Gruppen und Gottessuchern verankert. Dieses ist meistens als Tasawuf oder Sufismus bekannt. Der Mensch stellt sich demnach, im Idealfall, als Kanal zur Umsetzung des Willen Allahs zur Verfügung. So tut dies auch eine Flöte gegenüber dem Musiker der auf ihr spielt. Ein kurzer Einblick an Hand des Bildes der Rohrflöte / Ney / Nai in den Sufismus durch Galib Stanfel.
Interview mit dem Zen-Meister Vanja Palmers
Do, 24.3.2022, 19:00 Gesprächsabend mit Gästen: Spiritualität und Verantwortung: Religionen verändern die Welt
Welches Potential haben Religionen für eine verantwortungsvolle Gestaltung der Zukunft? Wir stellen an diesem Abend aktuelle Projekte vor, die zeigen, welchen wichtigen Beitrag Religionen für eine gerechte, solidarische Gesellschaft und für die Bewahrung der Schöpfung leisten können.
Eine Reihe von Projekten wird auf dieser Seite in Kurzvideos vorgestellt.
Einige ausgewählte Projekte werden vorgestellt. Wir tauschen uns darüber aus, wie man damit didaktisch sinnvoll im Unterricht arbeiten kann und stellen entsprechende Materialien vor.
Und hier haben die Teilgeber*innen Videos gesammelt.
Di, 29.3.2022, 16:30-18:00 Ilona Nord: Digitale Religionsdidaktik
Als im Jahr 2017 RELab digital startete, war die Atmosphäre noch weitaus überhitzter: digitales Lehren und Lernen wurde mit hohen Erwartungen an eine neue Lernkultur verbunden. Nicht zuletzt die Pandemie hat dazu geführt, dass digitale Lernszenarien einen Schub erhalten haben und nahezu zum ‘new normal’ geworden sind oder besser: es wäre gern gesehen worden, wenn sie zum ‘new normal’ geworden wären. Insgesamt ist man inzwischen etwas weniger euphorisch und damit auch realistischer. RELab digital wird nun im März 2022 abgeschlossen. Die empirische Forschung gibt Einblicke in die Realitäten des Umgangs von Religionslehrkräften mit digitalen Medien. Die konzeptionell didaktische Arbeit reflektiert diesen Umgang im Rahmen der allgemeinen pädagogischen Diskussion um digitales Lehren und Lernen. Folgende Themen werden u.a. im Fokus stehen: Welchen Sinn hat die Implementierung digitaler Tools im Religionsunterricht? Welche Differenz ist zwischen selbstbestimmtem versus selbstreguliertem Lernen zu sehen? Welche Fokusverschiebungen ergeben sich für das Lehren und Lernen im digital gestützten Religionsunterricht? Und nicht zuletzt: Welche Bedeutung haben Digital Religions für die Entwicklung von Religionskulturen und insofern auch für das Curriculum des Religionsunterricht?